40 Jahre: So war’s beim ZMF 2024 – Teil 2

ZMF 2024

Es geht weiter! Das Zelt-Musik-Festival 2024 in Freiburg ist in vollem Gange. Nachdem wir uns letzte Woche den ersten Acts gewidmet haben, geht es diesmal unter anderem mit den Hochkarätern der 10er-Jahre weiter. Außerdem werfen wir einen Blick auf die Feierlichkeiten zum 40-jährigen Jubiläum und stellen uns der Frage, was ein Zeltkonzert eigentlich so besonders macht. Los geht’s, wir träumen uns wieder aufs ZMF. 

2000er-Flashbacks

Die Herzen der 2000er-Kinder und -Teens haben beim Programm des ZMF 2024 vermutlich reihenweise ausgesetzt. Und das mit Recht. Denn für alle, die um die 10er-Jahre zwischen 10 und 30 waren, dürfte Glasperlenspiel und Tokio Hotel vermutlich eine geballte Ladung Nostalgie bedeuten. Dass sie es immer noch – oder besser gesagt noch mehr drauf haben – bewiesen Tokio Hotel am Dienstag (23.07.). Die Jungs starten aktuell nicht nur mit ihrer Netflix-Doku-Soap durch die Decke, sondern reißen auch noch ordentlich die Bühne ab: Frontsänger Bill in gewohntem Glam mit einer absolut unverwechselbaren Bühnenpräsenz, unterstützt von Zwillingsbruder Tom an der Gitarre sowie Bassist Georg und Schlagzeuger Gustav. Die vier versprühen eine Harmonie, die man wohl nur gewinnen kann, wenn man schon mit 12 jungen Jahren gemeinsam berühmt wird. 

Glasperlenspiel im Spiegelzelt vom ZMFDirekt drei Tage später (26.07.) stehen Glasperlenspiel auf der Stage im Badische Zeitung Zelt. Über der Manege vor der Bühne funkelt eine Discokugel. Durch farbenfrohe Buntglasfenster dringt an den Zeltwänden Licht ein und reflektiert in unzähligen Spiegeln, die im Zelt verteilt sind. Die Atmosphäre hier ist unschlagbar. Glasperlenspiel bringen eine Show auf die Bühne, die so vielfältig wie grandios ist. Mit einem neuen musikalischen Einschlag, etwas weg vom Pop hin zu Techno, überzeugt das Duo auf ganzer Linie und zeigt seinen Facettenreichtum. Highlight waren neben den Evergreens wie „Geiles Leben“ und „Echt“ eine Collab der besonderen Art gegen Ende des Konzerts. Frontfrau Carolin kündigte Emma an. Was daran so besonders sein soll? Emma ist eine virtuelle Sängerin. Mit ihrer gemeinsamen Speed-Up-Pop-Nummer heizten sie der Menge noch einmal ordentlich ein. Ein grandioser Konzertabend, der neue wie alte Fans von Glasperlenspiel auf ihre Kosten hat kommen lassen. Dabei beweisen sie einmal mehr, dass sie nicht nur im Deutschpop zu Hause sind, sondern auch in anderen Genres mühelos mithalten können.

Musikalische Meisterleistungen

Apropos deutschsprachige Musik: Das ZMF hat diesbezüglich in diesem Jahr einiges zu bieten. Clueso brachte das Zirkuszelt zum „Tanzen“, Lostboi Lino sorgte im Badischen Zeitung Zelt für ausgelassene Stimmung und mit Tua kam die nötige Portion Deutschrap mit ins Programm. Und auch Mine begeisterte uns auf ganzer Linie. Wer nicht schon von ihren gefühlvollen Texten und der grandiosen Stimme begeistert war, dem ist die Kinnlade spätestens bei ihrem Talent am Launchpad und dem Theremin runtergeklappt.Mine beim ZMF 2024 Damit erzeugt die Musikerin live-on-stage beeindruckende elektronische Sound-Kulissen und verleiht ihren Songs einen besonderen Touch. Gepaart mit ihrem extravaganten all black Outfit und rosaroter Brille auf der Nase vollendete Mine ihre Bühnenpräsenz zu einem grandiosen Ganzen.

Wir sagen Dankeschön – 40 Jahre ZMF

Doch damit noch nicht genug der Highlights. Das Jahr 2024 ist immerhin ein ganz besonderes für die Veranstaltenden des ZMF. Denn: Das Zelt-Musik-Festival wird 40! Aller Grund zum Feiern also. Gesagt, getan. Am Sonntag (28.07.) stand das Zirkuszelt unter dem Motto „Auf die nächsten 40! Freiburger Bands gratulieren dem ZMF“. Ab 19:30 Uhr eroberten lokale Musikerinnen und Musiker die Bühne und machten dem Festival zum runden Geburtstag alle Ehre. Für einen besonders rührenden Moment sorgte das Grand Finale, bei dem alle Bands gemeinsam auf die Stage kamen und eine herzerwärmende Version von „Hey Jude“ performten. „Auf die nächsten 40!“ nehmen wir mit offenen Armen entgegen und freuen uns auf alles, was uns in dieser Zeit beim ZMF erwarten wird. 

Warum nicht unterm Himmelszelt?

Die Frage, die immer noch bleibt, ist: Warum eigentlich Zelte? Bietet es sich im Sommer nicht an, wie so viele andere Festivals auch, Open-Air zu spielen? Ja bestimmt wäre das eine Option und Freiluftkonzerte haben auf jeden Fall ihren Charme, der nicht von der Hand zu weisen ist. Doch das Zelt hat auf dem ZMF Tradition. Schon bei der ersten Ausgabe 1983 wurden die Planen gespannt und man war sich seiner Zeit bewusst, dass es vielleicht ein eher außergewöhnliches Konzept ist, was man hier fährt. Aber wie die Veranstaltenden auf ihrer Website selbst beschreiben, hat sich gezeigt, „dass die außergewöhnliche Atmosphäre unter Planen für Publikum und Musiker sehr wohl eine reizvolle Variante eines Konzertraums darstellen kann.“ Dieses Statement würden wir zweifelsfrei so unterschreiben.

ZMF Badische Zeitung ZeltUnter den Zeltwänden erwecken die bunten Lichter, Discokugeln und nicht zuletzt natürlich die Live-Auftritte einen ganz eigene Aura, die mit keinem anderen Konzert zu vergleichen ist. Achtung, jetzt wird es cheesy, aber es wirkt irgendwie magischer. Klingt seltsam? Mag sein, ist aber so. Am besten, du findest es selbst heraus! 


Beim ZMF habt ihr dieses Jahr noch die Chance, weitere deutsche Perlen zu erleben, unter anderem Levin Liam und Elif. Außerdem kommt eine weitere Legende der 2000er: Anastacia. Auch darüber hinaus werden eine Vielzahl an Klassik-Konzerten und die Jubiläumsfeier des SC Freiburg geboten. Falls du Live-Mitschnitte vom ZMF sehen möchtest, dann folge uns gerne auf Instagram und Facebook. Ansonsten erfährst du im Ticketmagazin noch mehr über das Festival und findest auch den ersten Teil dieser Artikelreihe. Die Redaktion wünscht dem ZMF Happy Birthday und dir viel Spaß auf dem Festivalgelände!

Newsletter-Anmeldung
Kiana

Seit 2023 bin ich Teil der Online-Redaktion. Wenn ich nicht gerade dabei bin, in die Tastatur zu hauen und einen neuen Artikel zu schreiben, findet man mich vermutlich vor meinem Zeichenblock. Andernfalls springe ich bei einem Konzert oder Festival durch die Gegend, wovon ich mich anschließend mit literweise Cappuccino zu regenerieren versuche.