Der Ort ist Freiburg im Breisgau, das Jahr schreibt 2024. Zwischen großen, roten Zelten spannen sich Lichterketten über Sitzbänken und funkeln um die Wette, während im Hintergrund jemand auf einer kleinen freistehenden Bühne eine Gitarre zum Klingen bringt und der Duft nach Pommes, geschmolzenem Käse und der Hitze des Tages durch die Luft wabert. Abseits des Trubels der Stadt, umgeben von der Idylle des Schwarzwaldes, findet in diesem Jahr zum 40. Mal das Zelt-Musik-Festival (ZMF) statt. Wir als Redaktion sind in diesem Jubiläumsjahr vor Ort und gehen der Frage auf den Grund: Was hat die Jubiläumsausgabe des ZMF zu bieten?
Mit Herz und Seele
Das ZMF hat eine lange Tradition und das merkt man. Und zwar nicht auf die „es bleibt alles so wie es ist“ Art, sondern auf die gute Art, die Erfahrung birgt. 1983 wurden erstmals die Zelte aufgespannt, die Bühnen errichtet und ein schillerndes Programm geboten. Was auf dem alten Messplatz begonnen hat, entwickelte sich rasant weiter, wuchs, wechselte die Location auf das Gelände des Mundenhofs und wurde letztlich zu einem Urgestein der Freiburger Kulturszene. Das Zelt-Musik-Festival ist inzwischen ein Teil der Stadt-Seele und steckt voller Herzblut und Leidenschaft.
Dass es in den vergangenen Jahren also immer mehr Besucherinnen und Besucher sowie große Artists anlockte, ist kaum verwunderlich. Ob Ikonen der 2000er wie Wir sind Helden oder Die Fantastischen Vier, Deutsche-Pop-Stars wie Sarah Connor, Revolverheld oder Clueso, Theaterhäuser aus ganz Deutschland, Kinderbands wie TöFs Rappelkiste und Deine Freunde, Roy Bianco & Die Abbruzanti Boys oder Dieter Thomas Kuhn als Ikonen des modernen Schlager-Revivals – aber auch Indie-Artists und Newcomer wie Paula Hartmann, Mighty Oaks oder Von Wegen Lisbeth und eine ganze Reihe an klassischen Konzerten – alle standen sie in der Vergangenheit bereits im Zelt und sorgten für nichts als gute Laune!
Wo die Magie sich entfaltet
Es ist die besonders einzigartige Stimmung, die das ZMF zu dem macht, was es ist. In einem Jonglage-Act aus sommerlichem Open-Air-Flair gepaart mit einem Hauch Zirkus-Setting und Rummelplatz-Atmosphäre eröffnet sich eine traumhafte Welt, abseits des Stresses und Trubels des Alltags. Dieses befreite, magische Gefühl, das schon auf dem Gelände zwischen den zahlreichen Essens- und Getränkeständen zu spüren ist, lullt einen spätestens im Zelt in seiner vollen Wirkung ein. An den Zeltwänden projizieren sich Sterne und abstrakte Formen, die aus den Scheinwerfern gestrahlt werden und warme Lichtkegel beleuchten das Publikum. Das Zelt ist voll. Bis auf die Ränge, die sich stufenartig an den Rändern des Publikumsraums auftürmen, warten die Fans voller Euphorie auf den Beginn des Konzerts.
Ein Spotlight auf die Konzerte
Das Line-Up ist passend zum Jubiläum mal wieder grandios. Verträumte Stimmung mit Indie-Sänger Levin Liam gibt es genauso wie Party mit Tokio Hotel und einem Nostalgie Schub dank Pop-Rock-Legende Anastacia. Die Indie-Band Jeremias brachte einen Hauch Deutschen Country-Harry-Styles-Look mit auf die Bühne. Bassist Ben trat letzten Mittwoch (17.07) nonchalant mit grünem Hemd und blauem Cowboyhut auf und Frontmann Jeremias war sich nicht zu schade, die Tanzmoves des ehemaligen One Direction Sängers zu imitieren. Auf drei großen, von Lichtern gesäumten Bühnenstufen bewegte sich die Band. Passend zu den Tracks erwachte hier ein atemberaubendes Lichtermeer zum Leben und gab dem Zelt nochmal eine ganz besondere Stimmung.
Und auch bei den Rosenheimer Jungs von Kaffkiez ließ die Stimmung am Samstag (20.07.) nicht auf sich warten. Es wurde getanzt, gefeiert und gesungen, was das Zeug hält. Moshpit-Liebhaberinnen und -Liebhaber sind definitiv auf ihre Kosten gekommen. Filmende Handys sah man dagegen erstaunlich wenig, was zur Abwechslung dann doch auch mal ganz gut tat. Und sind wir mal ehrlich: Wie oft schaut man sich das verwackelte, unterbelichtete Video, auf dem das eigene Gegröle mehr zu hören ist als die Live-Musik der Band, wirklich noch an?
Das Festival geht noch bis zum 04. August und hat bis dahin noch einige Perlen im Petto. Für alle, die jetzt neugierig geworden sind und selbst gerne die surrende Atmosphäre erleben möchten: Das Festivalgelände ist kostenlos zugänglich. Falls du Lust hast, eines der grandiosen Konzerte zu erleben, kannst du bei Reservix vorbei schauen. Außerdem findest du im Ticketmagazin einen ausführlichen Artikel über das ZMF, der die Philosophie, das Gelände und die Vision des Ganzen nochmal umfassend aufgreift. Ansonsten können wir nur sagen, stay tuned, denn nächste Woche geben wir dir noch weitere Einblicke in das Festivalgeschehen und beleuchten, wie sich ein Zeltkonzert zu einem in der Halle oder Open-Air unterscheidet. Live-Videos und Infos findest du bei uns auf Instagram oder Facebook!
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