Innerhalb der Musik gibt es so manche Genres, die zum Verwechseln ähnlich klingen. Wir alle haben schon einmal von Folk oder Volksmusik gehört und assoziieren damit ganz bestimmte Bands, Musikerinnen und Musiker. Doch wenn wir ganz genau hinschauen, stellt sich die Frage: Worin liegt der feine, aber vorhandene Unterschied zwischen den beiden Musikgenres? Und was macht die Genres 2021 aus? Wir wollen der Sache auf den Grund gehen. Hier liest Du die neueste Edition von Die feinen Unterschiede: Folk vs. Volksmusik!
Zuerst war die Folklore, dann kam der Folk
Folk ist dem Englischen entnommen und bedeutet „Volk“. Wenn auch keine einheitliche Definition existiert, steht „Folk“ im Musikalischen einerseits für moderne Volksmusik oder internationale Pop-Musik, die sich an klassischer Volksmusik orientiert. Das heißt in beiden Fällen, dass traditionelle Musik entweder in ihrem Text- und Notenbild neu vertont oder aber imitiert und neu produziert wird – ganz im Sinne der Folklore, wird der traditionelle Brauch einer Glaubensgemeinschaft oder Ethnie an die Nachkommenschaft überliefert. Dazu zählt natürlich auch die Musik.
Volkslieder für alle
Die Anfänge der Volksmusik gehen auf das 17. Jahrhundert zurück. Nach der Veröffentlichung der Liedersammlung „Reliques of Ancient British Poetry“ (1650) erwachte in ganz Europa ein großes Interesse an populärer Unterhaltungsmusik. Es war Johann G. Herder, der gegen Ende des 18. Jahrhunderts mit seinem Werk „Volkslieder nebst untermischten anderen Stücken“ in Deutschland die Aufmerksamkeit auf das Volkslied lenkte. Diese sollen leicht, unterhaltend und zum Mitsingen gemacht sein. Ausschlaggebend sind bis heute die verwendeten Instrumente und die Singweise. Eine traditionelle, akustische Gitarre, Fidel, der Dudelsack und das Akkordeon sind zum Beispiel bedeutungsvoll. Nicht zu verwechseln ist die Volksmusik mit der Volkstümlichen Musik. Diese meint kommerzialisierte U-Musik, die musikalisch nur in Stücken an die Volksmusik angelehnt ist. Du siehst, die Trennung zwischen den verschiedenen Formen ist kompliziert.
Volksmusik und Folk heute
Mittlerweile ist Folk im westlichen Kulturraum definitiv zum Teil des populären Mainstreams avanciert. Dabei beeinflussen weiterhin nordamerikanische, irische und großbritannische Folk-Musikerinnen und -Musiker solche, die sich rund um den Erdball dem Genre widmen. Auch in Deutschland lassen sich Kreative gern von legendären Acts wie Woody Guthrie, Joan Baez, Bob Dylan und Co. inspirieren. Das Genre erfreut sich so großer Beliebtheit, dass auch große Festivals wie beispielsweise The Irish Folk Festival on Tour keine Seltenheit in der deutschsprachigen Kulturlandschaft mehr repräsentiert. Meist ist Folk, wie wir ihn heutzutage kennen, von Akzenten aus der Rockmusik geprägt – daraus entstand der beliebte Folk-Rock.
Wir halten fest – ein Resümee
Unsere fachkundige Analyse hat gezeigt: Der Folk entspringt der traditionellen Volksmusik und bedient sich ihrer künstlerischen Griffe. Entweder als moderne Form der letzteren oder aber als modernisierte Hommage, was oftmals einen paradoxen Stilmix zur Folge hat. Hauptaugenmerk liegt auf den gespielten Instrumenten, welche im Zeichen der Volkstümlichen Musik auch im kommerzialisierten Pop zu finden sind. Interessant ist folgender Unterschied: Jeder Kulturraum auf unserem schönen Planeten verfügt jeweils über eigene Volksmusik, der Folk im engeren Sinne entstand jedoch in Nordamerika und Nord-Westeuropa.
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