Derbe Lyrics, Schimpfwörter und verdreckte Girly-Attitüde. In den 00er-Jahren eroberte LaFee mit ihrem rotzigen Pop-Rock die Herzen sämtlicher Teens und reihte sich neben Stars wie Nelly Furtado, Shakira oder den Pussycat Dolls an die Spitze der deutschen Albumcharts ein. Und das, obwohl sie selbst noch ein Teenager war. Jetzt, gut fünfzehn Jahre später und all grown up, ist LaFee wieder da! Wir werfen einen Blick zurück in die Jugendjahre und hören uns ihr neuestes Album genauer an. Bereit für eine geballte Ladung Nostalgie?
Shakira meets Gothic-Maus
Es geht um psychische Probleme, Vertrauensbüche, Gewalt, Todessehnsucht und Sex. Ummantelt mit ein bisschen Herzschmerz, einer Reihe an Schimpfwörtern und ’ner rockigen Baseline, schon steht der perfekte LaFee Song. Dass da nicht alle Mamas und Papas vor Freude gejubelt haben, wenn das Kind die BRAVO Hits in den CD-Spieler gelegt hat und „Virus“ aus den Lautsprechern geschmettert ist, kann man retrospektiv auch verstehen. Dennoch, LaFee (gebürtig Christina Klein) war mit ihrer blonden Lockenmähne, den smokey Eyes, ihrem ikonischen Tattoo an der Schläfe und der verschmähten Einstellung DAS Vorbild für zahlreiche junge Mädchen und Jungs, die ihre Kinderzimmer mit Postern von ihr tapezierten. Und das obwohl sie selbst gerade mal 15 Jahre jung war, als ihr 2006 mit ihrem Debüt schlagartig der Durchbruch gelang, nachdem sie 2004 beim Kiddy Contest entdeckt wurde.
Zu rotzig fürs Radio
Musikalisch bewegte sich LaFee in einer Sparte mit anderen Teenstars wie Tokio Hotel oder Avril Lavigne. Dennoch wurde ihre Musik verhältnismäßig wenig im Radio gespielt. Warum? Weil jemand, der 2007 Wörter wie Scheiß, Arschloch oder Titten in den Mund nahm, für den Rundfunk wohl erstmal gecancelt war. Für LaFee nur halb so wild. Vor allem dank dem Support von der Jugendzeitschrift BRAVO und Musiksender Viva gelang ihr der Durchbruch schon mit ihrem ersten Album „LaFee“, das 2006 prompt an die Spitze der deutschen Album Charts kletterte. Ein Jahr später machte es ihr zweites Album mit dem passenden Titel „Jetzt erst recht“ gleich nach.
Alles erreicht
Bis 2011 erschienen insgesamt vier Studioalben von LaFee, die alle in den Top 20 der Album-Charts landeten. In den Jahren 2006 bis 2008 sahnte sie ganze neun Preise ab, darunter in den Jahren 2007 und 2008 den ECHO Pop in der Kategorie „Künstlerin National Pop“ und den Nick Kids‘ Choice Award als beliebteste Sängerin 2007. Bis zu ihren Zwanzigern hatte LaFee musikalisch also schon so ziemlich alles erreicht, wovon andere ihr Leben lang träumen. In den folgenden Jahren zog sie sich weitestgehend aus dem Musikgeschäft zurück, tauchte hier und da mal in einer Soap im TV auf, übernahm Rollen in Musicals und steuerte 2012 den Titelsong für den Film „Hanni & Nanni 2“ bei. 2021 war dann endlich der Zeitpunkt gekommen: LaFee feierte ihr Comeback.
„Zurück in die Zukunft“
Mit ihrem neusten Album schlägt LaFee andere Gefilde ein. Der freche Ton ist verschwunden und macht einer positiven, poppigen Version Platz. Zurück in die Zukunft ist eine Zeitmaschine straight up in die 1980er-Jahre. Beinahe alle Songs sind Cover Versionen von großen Hits aus dieser Zeit. „La Isla Bonita“ von Madonna (1986), „I Wanna Dance With Somebody“ von Whitney Houston (1987), „Rock me Amadeus“ von Falco (1985) der hier sogar als Feature auftaucht oder auch „Time after Time“ von Cyndi Lauper (1983). LaFee übersetzte für ihr Album alle Songs ins Deutsche und brachte so ihren ganz persönlichen Touch mit rein. In der Mitte des Albums gibt es noch eine Ode an „1985“, denn alles was damals war, „es ist leider geil!“ Etwas von ihrem Coming-off-age-Charme ist also geblieben, nur in anderer Form.
Für alle, die, so wie wir, jetzt in ihre Kindheit zurückversetzt wurden und Bock haben, LaFee einmal oder mal wieder live zu erleben, für die gibt es gute Neuigkeiten. Im Dezember 2024 und Anfang 2025 ist die Sängerin auf Tour. Falls du Interesse an Konzertberichten oder anderen News aus der Veranstaltungsbranche hast, dann klicke dich durch unser Ticketmagazin und folge uns auf Instagram und Facebook.