Metal ist nicht gleich Metal: Spielarten eines riesigen Genres

Metal ist nicht gleich Metal

Fliegende Haare, raue Typen, harte Musik – beim Metal geht es richtig ab. Aber Kenner wissen, dass das Genre wie eine Tüte schwarz-graues Konfetti ist, denn Metal ist nicht gleich Metal. Da gibt es Heavy und Black Metal, Power und Glam Metal, Melodic und Hardcore, es wird gegrowlt, geshoutet und gescreamt. Wenn dich das verwirrt, keine Sorge: Wir sind deine Machete im Dschungel der Subgenres.

Heavy Metal

Heavy Metal entwickelte sich in den 70er-Jahren aus dem Hard- und Bluesrock. Prominenteste Vertreter des „Schwermetalls“ sind Led Zeppelin und Deep Purple. Eine Weiterentwicklung des Genres ist der True Metal, der vor allem von Manowar geprägt wurde. Diese Stilrichtung beansprucht für sich das Etikett des unverfälschten und ursprünglichen Heavy Metal.

Death Metal

Klingt schlimmer, als er ist: Der Death Metal ist zwar mit seinen grimmigen, apokalyptischen Texten sehr düster, aber keinesfalls tödlich. Die Sänger betreiben gerne das „Growling“, einen gutturalen Gesang, der ohne Umweg über das Gehirn direkt in die Nervenbahnen geht. Abgeleitet vom Death Metal gibt es den Melodic Death Metal oder Technical Death Metal. Da sind Erklärungen wohl überflüssig.

Black Metal

Diese Richtung hat nicht nur die Dunkelheit im Namen. Anfänglich wurden mit dem Stempel „Black Metal“ Bands gekennzeichnet, die satanistische Texte hatten. Typisch ist vor allem der Gesang: Hier wird fleißiger Gebrauch vom sogenannten Screaming gemacht, einem hochfrequenten oder tiefbassigen Schreien, das die Brutalität des Black Metals perfekt transportiert. Pioniere der Richtung waren Venom und Hellhammer.

Thrash Metal

Thrash Metal (Achtung: Nicht „Trash“!) gehört mit Death und Black Metal zum Extreme Metal. Thrash bedeutet übersetzt „verprügeln“ und das ist auch Programm – die hohe Geschwindigkeit zeichnet das Genre aus, schnelles Riffing ist Pflicht, die Doppelfußmaschine gerngesehener Gast. Die geshouteteten Texte sind häufig politisch, es geht um Krieg, soziale Themen oder Gewalt. Und wer hat es erfunden? Das waren Motörhead.

Doom Metal

Der Name mag es verraten: Doom Metal (doom = Untergang) hat nichts mit guter Laune zu tun. Langsame, schwere Riffs und eine dunkle Stimmung sind charakteristisch für diese Stilrichtung, die vor allem mit Black Sabbath verbunden wird. Auch die Texte passen dazu – Trauer, Tod und Apokalypse sind häufig Themen in Songs des Doom Metal. Der Gesang ist im Gegensatz zu anderen Spielarten sehr klar und direkt.

Progressive Metal

Der Progressive Metal ist der Lyriker unter den Genres. Vielschichtige Songtexte und komplexe musikalische Strukturen sind Aushängeschild des Progressive Metal, Songs mit Überlänge sind keine Seltenheit. Oftmals zieht sich eine Story auch durch ein ganzes Album. Queensrÿche ebneten der Stilrichtung den Weg, heute sind es vor allem Mastodon, die mit Stolz die Fahne des Progressive Metal hochhalten.

Symphonic Metal

Jetzt wird es orchestral: Der Symphonic Metal kombiniert zwei Dinge miteinander, die auf den ersten Blick unvereinbar erscheinen – Metal und Klassik. Dazu passen die häufig weiblichen, operesken Stimmen der Sängerinnen, manchmal mit einem männlichen Counterpart. Eine einheitliche Linie gibt es bei den Texten nicht. Ob Fantasy, Nachdenkliches oder Kritisches, Symphonic Metal kann alles.

Glam Metal

Glam Metal, manchmal auch scherzhaft als Hair Metal bezeichnet, verdankt seine beiden Namen den sehr expressiven Frisuren der Musiker und dem Abweichen von der Metal-Kleiderordnung. Hier geht es nicht nach dem Prinzip „Wir tragen Schwarz, bis es etwas Dunkleres gibt als Schwarz“, stattdessen gilt: Je auffälliger, desto besser. Bunte, glitzernde, mit auffälligen Accessoires versehene Klamotten, dazu Heavy Metal plus Einflüsse aus dem Pop – das ist Glam Metal.

Nu Metal

Nu Metal, eine andere Schreibweise von „New Metal“, hat seine Ursprünge in der Crossover-Bewegung aus den 90ern, als ein Genre allein nicht mehr genug war. Rock und Metal, dazu Punk, Grunge und Hip-Hop, fertig ist die jugendliche, oftmals autoritätsallergische Richtung des Nu Metal. Musikalisch geht das gut zusammen, auch wenn jede Band andere Schwerpunkte setzt. Gut daran: Jeder findet genau die Spielart, die er mag.

Das wusstest du schon alles? Respekt. Oder bist du jetzt schlauer und wild entschlossen, dich selbst in das wilde Metal-Getümmel zu werfen? So oder so: Bei Reservix findest du einige Festivals der härteren Gangart, bei dem jedem Fan oder Fan-to-be das Herz aufgeht.

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Isa

Seit 2013 bin ich Teil des Reservix-Teams. Wenn ich nicht für das Ticketmagazin schreibe, streichle ich mein Einhorn, kreativiere vor mich hin oder treibe mein Unwesen in den sozialen Medien.

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