Newcomer-Check: Eunique

Eunique

Wer ist das?

Als Eunique 1995 das Licht der Welt erblickte, wurde ihr die Musik quasi mit in die Wiege gelegt. Ihr Vater war Anthony Ian Berkeley, besser bekannt unter dem Pseudonym Too Poetic und Teil der Horrorcore-Supergroup Gravediggaz. Erste Rap-Gehversuche machte sie auf Cyphers (Hip-Hop-Exkurs 101: Hier freestylen bzw. battlen mehrere Menschen einfach gemeinsam oder gegeneinander) und zeigte den Jungs eindrucksvoll, wo der Hammer hängt. Schließlich droppte sie im Oktober 2015 ein Freestyle-Video auf YouTube und sofort redeten die Leute über sie. Unter anderem teilte Fler das Video direkt mal auf seiner Facebook-Seite. Und übrigens: Ja, sie heißt wirklich so!

Was macht sie?

Eunique macht waschechten Rap und bewegt sich gekonnt in einer von Männern dominierten Musikszene. Mit einer großen Portion Talent, treibendem Flow und tiefgreifender Message beansprucht sie längst ihren Platz im Game. Features mit Größen wie Veysel oder Joy Denalane stehen seitdem auf dem Programm. Darüber hinaus generiert ihre Musik hunderttausende Klicks pro Video und das Debütalbum „Gift“ stieg im April 2018 gleich auf Platz 7 der deutschen Charts ein. Den Entstehungsprozess und das Drumherum könnt ihr auf YouTube bestaunen – und die sympathische Rapperin ein Stückchen besser kennenlernen.

Was ihr noch nicht wusstet:

Ihre Fans organisieren sich unter dem Namen „Kobra Militär“. Schlangen faszinieren Eunique in vielerlei Hinsicht, denn die Tiere sind in diversen Kulturen fest verankert. Nicht zuletzt nannte sie sich deshalb zu Beginn ihrer Rap-Karriere Eunique Kobra. Das Militär steht für den Zusammenhalt und eine Gemeinschaft, in dem das Ego keinen Platz hat. So besitzt Eunique mit ihrer „Armee“ eine eigene Community, in der sich ihre Fans gegenseitig pushen können.

Warum soll ich zu ihrem Konzert gehen?

Weil Eunique einzigartig ist! Der konservative Deutschrap kann den frischen Wind aus Hamburg gut gebrauchen. Die Künstlerin lässt sich nichts gefallen und stellt sich gegen veraltete Geschlechter-Klischees. Zwischen Punchlines, fetten Beats und grandiosem Songwriting beschäftigt sie sich zudem reflektiert und zeitgenössisch mit Gender-Fragen. Dazu liefert die Rapperin einen Sound, der den Nerv der Zeit trifft.

Thomas

In der Reservix-Redaktion sitze ich seit 2015. Nebenher versuche ich irgendwie, ein Studium abzuschließen. Doch eigentlich würde ich am liebsten die Galaxis in meinem eigenen modifizierten YT-1300 unsicher machen.

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