Weltweit gibt es viele Zirkusmanegen, die Zuschauer von Jung bis Alt in reines Staunen versetzen. Doch keine andere kann mit so viel Charme und Familiengefühl auf eine 150-jährige Tradition zurückblicken wie die des Circus Krone. Bei bis zu einer halben Million Besucher pro Jahr ist er nicht nur der größte Zirkus Europas. Er ist auch eine der letzten Raritäten, die ohne moderne Lasershow und Live-DJ im Programm auskommen.
Die Geschichte
Alles begann mit der wandernden Tierschau des Maestros Karl Krone Senior. 1870 gründete er die bescheidene Menagerie Continental im niedersächsischen Harz-Gebirge, von wo aus die Wanderbühne bald durch ganz Europa touren sollte. Zum damaligen Programm zählte vorrangig die spielerische Dressur von Wildtieren wie beispielsweise Bären oder Raubkatzen, mit denen man heikle Tricks einstudierte. Nicht selten waren die Einfälle so waghalsig, dass die Darbietungen in lebensgefährlichen Unfällen endeten. Glücklicherweise ist dem heute nicht mehr so, da mehr Wert auf Artistik und Clownerie gelegt wird. 35 Jahre nach den Anfängen wandelte Sohn Carl die Menagerie als Dompteur Charles zum Circus Krone um. Damit ging die Erfolgsgeschichte unaufhaltsam weiter.
Das Programm
Als einziger westeuropäischer Zirkus mit festem Stammsitz unterscheidet sich Circus Krone in vielem von Zirkusprogrammen anderer Wanderbühnen. Schon seit 1919 ist die Münchener Marsstraße die Heimat des Familienunternehmens. Auf 4.000 Plätzen wird in der Winterspielzeit mächtig aufgeheizt, wohingegen die Manege zur wärmeren Jahreszeit in ganz Deutschland umherzieht. Die jährlich wechselnden Zirkusshows entführen den Zuschauer ins Reich der Fantasie und Träumerei: Unvergessen sind Krone-Klassiker wie Tigerbraut Cilly, Clownslegende Oleg Popow oder Bijoya, der radfahrende Elefant. Exotische Tiere gehören zum festen Bestand des Zirkus. Du wirst Augen machen, wenn die Elefanten sich auf ihre Hinterbeine stellen und der Dompteur neben ihnen plötzlich drei Nummern kleiner erscheint. Auch Löwen und Tiger gehören noch zur aktuellen Agenda – schließlich war es Carl Krone Junior, der zum ersten Mal den Ritt eines Löwen auf einem Elefanten vorführte. Das Wohl der Tiere liegt den Dresseuren sehr am Herzen. Ohne ihre liebevolle Hingabe würden die Tiere nicht so anmutig und glücklich durch das Zirkuszelt stolzieren.
Das Besondere
Seit 150 Jahren versucht der Circus Krone, sich stetig weiterzuentwickeln, ohne seinem hohen Qualitätsstandard untreu zu werden. Da kann es vorkommen, dass der Clown in Lederhosen mit einer stolzen Kuh hereinspaziert oder dass ein Einrad dreieinhalb Meter hoch ist. Man kann den Zirkus nicht neu erfinden – der Circus Krone erinnert uns daran, weshalb die Klassiker für die Ewigkeit gemacht sind. Das Familienunternehmen steht zu seiner Tradition. Meist werden die Nachfolger in die Verwandtschaft hineingeboren, denn man weiß: Hat der Zuschauer das Zirkuszelt erst einmal betreten, endet der Familienspaß in schallendem Gelächter und mit funkelnden Kinderaugen.
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