Winterzauber mit Tschaikowski: Der Nussknacker

Tschaikowski "Der Nussknacker"

Im ersten Teil unseres Ballett-Crashkurses haben wir dich in Sachen „Schwanensee“ auf den neuesten Stand gebracht. Tschaikowski erschuf jedoch noch einige andere magische Tanzwelten – so auch den „Nussknacker“. Worum es in dem Märchen geht und wie es sich zu einem der beliebtesten Ballettstücke für die Weihnachtszeit entwickelte, erfahrt ihr hier.

Entstehung


Die Vorlage, das Märchen „Nußknacker und Mausekönig“ von E.T.A. Hoffmann, erschien 1816. Alexandre Dumas der Ältere – bekannt vor allem für die Abenteuer der drei Musketiere Arthos, Porthos und D’Artagnan – verwandelte die fantasiereiche Geschichte knapp 50 Jahre später in ein Theaterstück. Tschaikowski schließlich ließ sich durch seinen Bruder zur Vertonung des Stücks inspirieren und schrieb die Musik für das Ballett. 1892 fand die Uraufführung statt, nur einige Monate, bevor der Komponist verstarb. Musikalisch ging er für den Nussknacker neue Wege – so verwendete er zum Beispiel die Celesta, ein zu der Zeit neues Instrument, um damit die Zuckerfee zu charakterisieren.

Handlung


In der Geschichte geht es um die junge Clara, die am Weihnachtsabend von ihrem Patenonkel Drosselmeier einen Nussknacker geschenkt bekommt. Leider zerbricht dieser, als Claras Bruder Franz ihn ausprobieren will. Das Mädchen kümmert sich um den Verwundeten und schläft dabei ein. In ihren Träumen entspinnt sich ein großes Abenteuer rund um das hölzerne Spielzeug und eine ganze Armee von Mäusen. Erst muss sie gemeinsam mit dem Nussknacker gegen den Mäusekönig kämpfen, dann wird sie zum Dank in das wundersame Reich der Süßigkeiten gebracht, um am Hof der Zuckerfee an einem rauschenden Fest teilzunehmen. Clara muss sich Herausforderungen stellen, Mut beweisen und ihre Ängste überwinden, um am Ende… Nein, das verraten wir natürlich nicht.

Das Ballett


Bei Ballett- und Winterfans leuchten bereits die Augen, wenn sie nur den Titel hören. Kein Wunder, ist doch die Inszenierung des Nussknackers oftmals ein echtes Spektakel. Die Welt rund um Clara und ihre Freunde wird durch tolle Kostüme und eindrucksvolle Tanzfiguren zum Leben erweckt. Ob die Schneeflocken, die Weihnachtsgesellschaft im Haus der Eltern oder das Königreich der Zuckerfee – eine opulente Ausstattung ist bei dieser Aufführung ein Muss. Der Tanz der Zuckerfee, der Blumenwalzer oder der Marsch der Zinnsoldaten sind längst Legenden in der Tanzwelt. Das liegt auch an dem nahezu verschwenderisch großen Ensemble. Vor allem in der Schlacht zwischen Mausekönig und den Zinnsoldaten des Nussknackers sind so viele Tänzer auf der Bühne, dass man kaum weiß, wo man hinsehen soll.

Heute ist der Nussknacker ein Klassiker des Balletts, aber das war lange Zeit nicht so. Die Uraufführung fiel beim Publikum durch, weil man unerfahrene Kinder einsetzte, die im Getümmel der Schlacht zwischen Mausekönig und Nussknacker Chaos verursachten. Während die Musik bald danach von vielen Orchestern gespielt wurde, gelangte das Ballettstück erst mit George Balanchine zu Weltruhm: Der berühmte Choreograf brachte den Nussknacker in den 50ern in die USA und etablierte ihn dort als Inbegriff des Balletts.

Pünktlich zur Winterzeit ertönt die Musik Tschaikowskis und erweckt die Tänzerinnen und Tänzer mit ihren magischen Klängen zum Leben. Lass dich von der märchenhaften Welt verzaubern.

Falls du es noch nicht getan hast, dann wirf auch einen Blick in Teil I unserer „Winterzauber mit Tschaikowski“-Reihe und entdecke „Schwanensee“. Und wenn du den „Nussknacker“ mit eigenen Augen erleben möchtest, dann haben wir hier viele mitreißende Aufführungen für dich!

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Lena

Seit 2015 bin ich Teil des Reservix-Teams. Wenn ich nicht für das Ticketmagazin schreibe, findet man mich am Grill, auf dem Pferd oder mit der Nase im Duden - nur selten alles gleichzeitig.

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