Dass Musik die Menschen verbindet, sagt man nicht umsonst. Jeder Staat hat eine eigene Hymne, welche die Zusammengehörigkeit seiner Einwohnerinnen und Einwohner symbolisiert. Manchmal auch einzelne Städte oder Bundesländer. Ebenso haben viele Fußballvereine ein Lied, das die Fans im Stadion gemeinsam grölen, um ihre Loyalität zu zeigen. Für den Hamburger SV ist das Lotto King Karls „Hamburg, meine Perle“. In vergangenen Artikeln konntest du bereits Hintergründe zu den größten Fußballhymnen erfahren. Dieser Artikel fügt dem ein großes Werk hinzu und erzählt die spannende Geschichte des Hamburger Lokalsternchens Lotto King Karl.
Hamburg, meine Perle
Regelmäßig in ausverkauften Stadien auftreten zu dürfen, das können nicht viele von sich behaupten. Da kommen einem erst einmal US-Größen wie Taylor Swift, Ed Sheeran oder Coldplay in den Sinn. Doch was die können, kann Lotto King Karl schon lange. Die Kiez-Legende performte vierzehn Jahre lang vor jedem Heimspiel der ersten Mannschaft des Hamburger SV im Volksparkstadion seine Hymne, die der Stadt gewidmet ist – „Hamburg, meine Perle“. Ein Auftritt, von dem die meisten nur träumen können.
Lotto, die Legende
Lotto King Karl alias Karl König (geboren als Gerrit Heesemann) verkörpert die Liebe zur Hansestadt wie kein anderer. Seine Songs befassen sich fast ausschließlich mit Themen rund um Hamburg. Ob es nun um den Hafen, die Reeperbahn, die Elbe oder den HSV geht, es ist so, wie er selbst prophezeit – Hamburg ist seine Perle! Kaum verwunderlich also, dass der 56-jährige im Norden Deutschlands zu einer lebenden Legende geworden ist. Legendär ist vor allem die Geschichte um seinen Namen. Diese besagt, dass der arbeitslose Gabelstaplerfahrer Karl König über Nacht durch einen Gewinn im Lotto zum Millionär wurde. Von da an nannte er sich Lotto King Karl und startete seine Karriere als Musiker.
Abgehoben ist nur seine Musik
Dass die Debüt-Single „Ich hab‘ den Jackpot“ hieß, ist in dem Fall nur logisch. Wie das eben mit Legenden ist, weiß niemand so genau was an dem Ganzen dran ist. So oder so – all der Ruhm und das Geld scheinen für Lotto King Karl keinen wirklichen Unterschied zu machen. Der Hamburger fühlt sich immernoch am wohlsten, wenn er mit einem Hopihalido (Holsten halbe Literdosen) an der Elbe oder einem frisch gezapften im Stadion beim HSV steht. Gerade diesen „down-to-earth“-Charme schätzen seine Fans (und wohl auch alle anderen) an ihm.
Der Durchbruch mit „Keine Grenzen, keine Zäune“
Mit seiner Band, den Barmbek Dream Boys, trat er 2000 beim deutschen Vorentscheid für den Eurovision Song Contest an. Sie mussten sich jedoch an Stefan Raab geschlagen geben, der mit seinem Song „Wadde hadde dudde da?“ triumphierte. Dennoch wurde Lotto 2004 mit seinem Hit „Keine Grenzen, keine Zäune“ über die lokalen Grenzen hinaus bekannt. Dieser schaffte es nicht nur als Jingle in die „Berentzen“-Werbung, sondern auch in die deutschen Charts.
Neben der Musik verhalfen ihm auch seine Auftritte als Co-Moderator in verschiedenen TV-Sendungen sowie seine eigene Radioshow bei Radio Hamburg zum Ruhm. Passend zu seiner regelmäßigen Performance im Volksparkstadion war er zusätzlich noch vierzehn Jahre lang Stadionsprecher des HSV. Wenn es um Medienpräsenz geht, gibt es also kaum ein Format, das der King noch nicht für sich erobert hat. Sogar in einigen Filmen konnte er sein Schauspieltalent unter Beweis stellen.
Was kommt als nächstes?
2019 ist sein Vertrag als Studiosprecher und Hymnensänger ausgelaufen. Eine Ära geht damit zu Ende und dass viele HSV-Herzen bluten, stellt wohl auch niemand in Frage. Für Lotto King Karl ist das jedoch kein Grund, den Kopf in den Sand zu Stecken. Jedes Ende ist schließlich der Anfang von etwas Neuem. König der Herzen ist er allemal und seine Fans können sich freuen. Auch in Zukunft wird der Hamburger Matador noch auf der Bühne stehen und seine Heimat mit seinen Liedern bejubeln.
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