Die kuriosesten Silvesterbräuche weltweit

Sektgläser, die zu Silvester in die Luft gehalten werden

Wie heißt es doch so schön? Alle Jahre wieder… Weihnachten ist gerade vorbei, da steht schon das nächste Fest vor der Tür: Silvester. Es gibt viele Bräuche, um das alte Jahr zu verabschieden und das neue zu begrüßen. Bleigießen, Feuerwerk oder Raclette essen – die Liste ist eine altbekannte. Es sind immer die gleichen Silvesterbräuche, auf die man zurückgreift. Damit du dein Silvester dieses Jahr ein bisschen abwechslungsreicher gestalten kannst, stellen wir dir heute verrückte, skurrile, aber auch mystische und festliche Traditionen aus aller Welt vor:


Mystisches Rauhnachtritual

Zusammengeknüllter BriefDieses Ritual stammt aus dem germanischen beziehungsweise keltischen Brauchtum und soll dabei helfen, mit den Naturgeistern in Kontakt zu treten und den Fokus für das neue Jahr zu setzen. Bei den Rauhnächten handelt es sich um die Zeit um den Jahreswechsel, die genaue Zeitspanne variiert je nach Region.

Material: Ein Stift, 7 kleine Zettel und eine Schüssel oder ein Glas zur Aufbewahrung.

Durchführung: Nimm dir für dieses Ritual am besten schon vor Weihnachten kurz Zeit, um dir sieben Wünsche für das kommende Jahr zu überlegen. Wähle einen ungestörten Ort und Zeitpunkt, damit du in Ruhe nachdenken kannst. Folgende Fragen können dir dabei helfen:

  • Was ist mir im nächsten Jahr besonders wichtig?
  • Was soll passieren?
  • Was wünsche ich mir?

Schreibe nun jeden Wunsch auf einen Zettel, falte ihn zusammen und gebe diesen in eine Schüssel oder ein Glas. In jeder Rauhnacht – also jeden Tag zwischen dem 25. und 31. Dezember – nimmst du einen Zettel heraus und verbrennst ihn, ohne zu lesen, was darauf steht. Diese Wünsche werden so symbolisch an das Universum übergeben, das sich dann um dessen Erfüllung kümmert. An Silvester ist nun nur noch ein Zettel übrig, den du nicht verbrennst, sondern kurz vor Mitternacht öffnest. Dieser Wunsch ist nun derjenige, auf dessen Erfüllung du dich im neuen Jahr konzentrieren sollst.

 

Schicke Unterwäsche – nicht für wen, sondern für was?

Woher dieser Brauch stammt, ist bis heute nicht ganz klar. Fakt ist aber, dass rote Unterwäsche in der Silvesternacht Glück bringen soll. Wichtig dabei: Sie muss neu und zuvor ungetragen sein. Andernfalls entfaltet sie – laut Tradition – nicht ihre Wirkung. Mit den Jahren wurde der Brauch immer wieder erweitert, sodass heute nicht mehr nur Rot eine Bedeutung trägt. Welche Farben für welche Wünsche stehen, erfährst du hier:

  • Je nach Region oder Land steht rote Unterwäsche für Glück und/oder Liebe, Leidenschaft und Romantik
  • Wenn dein letztes Jahr voller Stress und Unruhe war, setzt du am besten auf weiß – für Ruhe und inneren Frieden
  • Du bist motiviert und möchtest nächstes Jahr alle Pläne in die Tat umsetzen? Dann ist schwarz für dich die beste Wahl.
  • Für physische und psychische Gesundheit kannst du blaue Unterwäsche tragen
  • Gelbe Unterwäsche verspricht Reichtum – in welcher Form du ihn dir wünschst, bleibt aber dir allein überlassen.

 

Münze im Brotmantel

BrotlaibDas Basiliusbrot ist –  wie der Name schon vermuten lässt – dem heiligen Basilius gewidmet. Es ist ein süßes Gebäck aus Hefe, das in Griechenland traditionell an Silvester gereicht wird.

Material: Zutaten für ein Basiliusbrot (Rezepte gibt’s im Internet) und eine Münze.

Durchführung: Bei der Zubereitung des Basiliusbrotes wird die Münze im Teig versenkt und mitgebacken. An Silvester, kurz nach Mitternacht, wird das Brot so aufgeteilt, dass jeder ein Stück bekommt und nichts davon übrig bleibt. Wer in seinem Stück die Münze findet, dem werden im neuen Jahr Glück, Gesundheit und Reichtum zugesprochen.

Extra-Tipp: Wenn du vom Lesen Hunger bekommen hast, schau doch mal bei unserer Dinnershow Das Musical Dinner oder dem Freistil Dinner Krimi vorbei!

 

12 Glockenschläge – 12 Trauben

In spanischen Supermärkten sind Trauben meist schon Tage vor Silvester ausverkauft und Menschen im ganzen Land verfolgen an Silvester im Fernsehen eine ganz besondere Übertragung aus Madrid.

Material: 12 Trauben pro Person, eine Kirchturmuhr in Hörweite oder ein Livestream der Turmuhr der Casa de Correos an der Madrider Puerta del Sol.

Durchführung: Kurz vor Mitternacht bekommt jeder genau zwölf Trauben, denn diese stehen für die zwölf Monate im neuen Jahr. Zu jedem Glockenschlag isst man nun eine Traube. Hat man bis zum Verklingen der Schläge alle Trauben gegessen und heruntergeschluckt, bringt das Glück für die Zukunft. 

Extra-Tipp: Um es einfacher zu haben, die Trauben so schnell zu essen, benutze am besten entkernte oder gehäutete Trauben.

 

 Lange Nudeln für ein langes Leben

Japanische NudelsuppeJapan ist ein Land mit jahrhundertealten Traditionen, die auch heute noch mit Ehrglauben befolgt werden. Auch zu Neujahr gibt es einige Bräuche, von denen wir dir einen (besonders leckeren) nicht vorenthalten wollen: Toshikoshi-Soba

Soba-Nudeln sind ein symbolträchtiges Nahrungsmittel. Ihre dünne, lange Form steht für ein langes, gesundes Leben. Gleichzeitig kann man sie in der Zubereitung leicht durchschneiden – ein Zeichen dafür,  sich vom Leid des vergangenen Jahres zu trennen. So verhindert man, Pech und mentalen Ballast mit ins neue Jahr zu nehmen. 

Die Tradition der Toshikoshi-Soba geht zurück bis in die Edo-Zeit (1603 bis 1868). Damals wurden Soba-Nudeln als gesunde und glückbringende Speise angesehen.

Tipp: Wenn du jetzt mal wieder Lust auf japanisches Essen hast, können wir dir den Sushi-Kurs von Missy’s Kitchen wärmstens empfehlen.


Wir hoffen, dass wir dir mit unseren Vorschlägen eine neue Perspektive aufzeigen können. Und wer weiß, vielleicht probierst du dieses Jahr an Silvester einen der Silvesterbräuche aus? Und falls du dazu passend auch noch auf der Suche nach etwas anderen Neujahrsvorsätzen bist, dann schau mal hier vorbei. Die gesamte Redaktion wünscht viel Spaß und einen guten Rutsch!

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Lilian

Ich bin seit 2023 Teil der Online-Redaktion. Weil Worte bekanntlich der Schlüssel zur Seele sind, schreibe ich nicht nur beruflich Artikel fürs Ticketmagazin, sondern privat auch Songs über alles, was mich so bewegt. Wenn zwischen Musik und Arbeit dann noch etwas Zeit übrig bleibt, studiere ich nebenher irgendwas mit Medien und Sprache.