Deutschland erreicht den vierten Platz bei der Heim-EM. Hinter dem ersten Sieger Frankreich, gefolgt von Dänemark und Schweden auf dem zweiten und dritten Platz, schlittern die Deutschen knapp am Treppchen vorbei. Das Team von Cheftrainer Alfred Gislason kann dennoch stolz auf sich sein. Die Mannschaft bewies ihr Können und richtete eine EM aus, die sich sehen lassen kann. Wir werfen nochmal einen Blick zurück und beleuchten die Highlights der Handball EM 2024.
Ein bahnbrechender Auftakt
Es ist ein Weltrekord, der beim Auftaktspiel der Handball-EM in Deutschland aufgestellt wurde. Mehr als 53.000 Zuschauerinnen und Zuschauer fanden am 10. Januar 2024 den Weg in die Düsseldorfer Arena. Ein Ansturm, über den der DHB (Deutscher Handball Bund) überrascht und erfreut zugleich ist: „Wir sind überwältigt“, sagt DHB-Vorstandsvorsitzender Mark Schober. Dass der Sport in den vergangenen Jahren noch um Ansehen und Publikum kämpfte, gehört nun der Vergangenheit an. Vielleicht hat es mit der allgemeinen Sportbegeisterung zu tun, die 2024 in Deutschland Einzug hält (schließlich findet im Sommer auch noch die Fußball-EM statt), vielleicht liegt es aber auch an der erstklassigen Organisation und Kampagne, die in Deutschland aufgefahren wurde. Es ist eine Bilanz, die sich sehen lassen kann. Auch die Einschaltquoten waren überragend. Bleibt nur noch zu hoffen, dass der Hype sich auch nach der EM noch weiterzieht.
So verlief das Turnier
24 Teams traten in der Vorrunde in sechs Gruppen gegeneinander an. Deutschland erkämpfte sich in Gruppe A den zweiten Platz (nach einer knappen Niederlage gegen Frankreich) und zog somit in die Hauptrunde ein. Dort siegten sie gegen Ungarn und Island, hatten jedoch Glück, dass die Österreicher den Franzosen unterlegen waren und Deutschland somit bereits vor dem eigenen Spiel fürs Halbfinale qualifiziert war. Den frühzeitigen Einzug nutzte Gislason, um auch seinen Youngstars (Renars Uscins und Justus Fischer) Spielzeit zu geben. Zwar verloren die Deutschen am Ende, betonen aber selbst, dass das nicht weiter schlimm sei.
Viel wichtiger: Im Halbfinale stehen sie gegen den aktuellen Weltmeister Dänemark auf dem Platz. Doch trotz imposanter Unterstützung von den Rängen und wirklich starker erster Halbzeit bleibt den Deutschen der Sieg verwehrt. Dafür zeigte sich Frankreich stark gegen Schweden und zieht – Dank eines wirklich spektakulären Tors in letzter Sekunde – ins Finale ein. Letzten Sonntag, am 28. Januar 2024, standen sich also Deutschland und Schweden im Kleinen und Frankreich und Dänemark im Finale gegenüber.
Die finale Runde
15:00 Uhr, Lanxess Arena, Köln: Deutschland steht gegen Titelverteidiger Schweden im Kleinen Finale. Neben der Bronzemedaille geht es hier auch noch um ein Ticket nach Paris zu den Olympischen Spielen. Der Anfang ist beschwerlich und wird dem deutschen Team zum Verhängnis. Mit einem Rückstand von sechs Toren geht es in die Pause. Diese scheint die Deutschen gestärkt zu haben. Mit neuem Elan und einigen guten Spielzügen holen sie zwischenzeitlich durch einen Treffer von Youngstar Renars Uscins auf ein Tor auf. Der Ausgleich oder die Führung blieben leider dennoch verwehrt und somit musste sich das Team am Ende 31:34 geschlagen geben. Die Enttäuschung ist groß, das sagt Kapitän Johannes Golla im Interview direkt nach dem Spiel selbst. Mit etwas Abstand dürfte die Mannschaft aber stolz sein, denn letztendlich haben sie ein solides Turnier zum Besten gegeben, bei dem nur die üblichen „Drei Großen“ noch besser waren. Bleibt abzuwarten, was die Handball-WM 2025 mit sich bringt.
Knapp drei Stunden später, um 17:45, geht’s schlißlich ans Eingemachte. Frankreich und Dänemark stehen auf dem Platz und liefern sich 60 Minuten lang ein ehrwürdiges Finale. Ein Ausgleich folgt dem Nächsten und so geht es am Ende in die 10-Minuten-Verlängerung (Stand: 27:27). Auch nach den ersten fünf Minuten Nachspielzeit bleibt das Spiel ausgeglichen. Aber wie bereits im Halbfinale gegen Schweden, holen die Franzosen in den letzten Minuten zum Endspurt aus. Dika Mem, der bis zu dem Zeitpunkt jeden Torwurf versemmelt hat, macht jetzt gleich zwei in Folge und verhilft Frankreich somit zum 31:29 Sieg! Nach zehn Jahren haben es die Franzosen also mal wieder geschafft, die Goldmedaille der Europameisterschaft für sich zu behaupten.
Für alle, die jetzt im Handball-Fieber sind, gibt es gute Nachrichten: Die Bundesliga ist noch in vollem Gange und ihr könnt die Helden der EM direkt live anfeuern. Erlebe unter anderem Christoph Steinert und Tim Zechel beim HC Erlangen gegen Julian Köster beim VfL Gummersbach. Oder den TBV Lemgo Lippe mit Lukas Zerbe gegen die Rhein-Neckar Löwen mit Spitzenspielern wie Goretzki, Knorr und Kohlbacher. Tickets für diese und weitere Spiele gibt’s bei Reservix. Falls du dich nochmal in die Spielregeln einlesen willst, haben wir dafür in unserem Ticketmagazin einen passenden Artikel für dich parat. Ansonsten folge uns gerne auf Instagram und Facebook, um immer die wichtigsten Infos zu Konzerten, Sportevents und vielen anderen Veranstaltungen zu erhalten.
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